In the Box

Die Prosieben-Sendung „In the Box“ von 2016 schickt Prominente in einer Holzkiste an ungewöhnliche Orte zu ausgefallenen Berufsgruppen. Es ist die direkte Fortsetzung der Reihe „Schulz in the Box“ mit Musiker und Moderator Olli Schulz, der nach sieben Episoden aus dem Format ausstieg. Die Teilnehmer aus der Box lernen in ihrer jeweiligen Situation eine Bezugsperson kennen, die ihnen hilft, sich im neuen Umfeld zurechtzufinden. Die Sendung gibt Einblicke in Berufsgruppen wie Hochseefischer, Bestatter, Soldaten, Mönche, aber in der ersten Staffel auch in die Porno- und Escort-Branche sowie in das Leben als Häftling. Die Prominenten werden dabei an ihre Grenzen geführt und wissen laut Sendekonzept vorab nicht, wo sie landen.

Das Format wurde unter dem Titel „Host in The Box“ nach Spanien verkauft, läuft in Italien unter dem Titel „Teo in the Box“ und in Ungarn als „Hajós a dobozban“. Moderator Schulz sagte zur IDee der Sendung, man wolle dem Zuschauer die Möglichkeit geben, eingeschlagene Lebenswege noch einmal zu überdenken. Die erste Staffel ist mittlerweile auf DVD erschienen, die zweite ist in der Prosieben Mediathek kostenlos abrufbar. Teilnehmer nach dem Ausstieg von Olli Schulz waren Smudo, Sido, Palina Rojinski und Michi Beck. Für die Produktion verantwortlich waren Endemol und Florida TV.

In The Box – Episodenliste

Die Sendereihe „Schulz in the Box“ wird aufgrund der zeitlichen Unterbrechung der Ausstrahlung gelegentlich in zwei Staffeln unterteilt, teilweise aber auch als eine Staffel gesehen. Die Erstausstrahlung erfolgte in dieser Phase sehr unregelmäßig. Erst mit der Prominenten-Staffel gelang es, einen festen Ausstrahlungs-Slot zu etablieren.

Episode Erstausstrahlung Prominenter Zuschauer Marktanteil
(14-49 Jährige)
Staffel 1 Folge 1 26. August 2013 Olli Schulz als Aktivist bei Fuck for Forest in Berlin 1,27 Mio 12,7 Prozent
Staffel 1 Folge 2 03. Februar 2014 Olli Schulz als Host-Boy beim Escort-Service in Tokio 1,26 Mio 12,5 Prozent
Staffel 1 Folge 3 10. Februar 2014 Olli Schulz beim Oligarchensohn in Moskau 1,03 Mio 10,3 Prozent
Staffel 1 Folge 4 17. Februar 2014 Olli Schulz als Häftling der JVA Hannover 1,18 Mio 12,4 Prozent
Staffel 2 Folge 1 01. September 2014 Olli Schulz beim Gangsterrapper in Offenbach 0,81 Mio 8,9 Prozent
Staffel 2 Folge 2 09. Februar 2015 Olli Schulz beim Après-Ski in Schladming 0,96 Mio 10,9 Prozent
Staffel 2 Folge 3 16. Februar 2015 Olli Schulz bei Clowns ohne Grenzen in Nepal 0,93 Mio 8,8 Prozent
Staffel 3 Folge 1 08. Februar 2016 Smudo als Hochseefischer an Bord eines Fangbootes 0,68 Mio 9,4 Prozent
Staffel 3 Folge 2 15. Februar 2016 Sido als Bestatter auf dem Friedhof 0,67 Mio 8,9 Prozent
Staffel 3 Folge 3 22. Februar 2016 Palina Rojinski als Soldatin bei der Bundeswehr 0,80 Mio 12,8 Prozent
Staffel 3 Folge 4 29. Februar 2016 Michi Beck als Mönch im Kloster unbekannt 8,7 Prozent

Mit dem Ausstieg von Olli Schulz verfestigte sich leider der Abwärtstrend in den Quoten. Wie sich an der Folge mit der überaus populären Palina Rojinski zeigte, lag dies womöglich nicht nur an den langweiligeren Drehorten sondern auch an der Auswahl der Prominenten.


Schulz in the Box – Komplette Serie

Zu Beginn der ersten Folge wird gezeigt, dass Olli Schulz mit Joko Winterscheidt in der Küche sitzt und über das Leben sinniert. Kurz vor seinem 40ten Geburtstag fragt Schulz sich, ob er wirklich alles erreicht hat, die richtigen Entscheidungen getroffen hat und das ideale Leben führt. Am liebsten würde er in eine Box gesteckt und irgendwo hingeschickt werden, um andere Lebensweisen auszuprobieren.

Olli Schulz bei Fuck For Forest

Die Pilotfolge schickt Olli Schulz in der Holzkiste nach Berlin zu den Aktivisten von Fuck For Forest. Ein bisschen fühlt Schulz sich an die Kommune 1 erinnert, als er durch die Berliner Altbauwohnung läuft. Hier tummeln sich Menschen, die eindeutig einen anderen Lebensentwurf verfolgen als er selbst. Zusammen drehen die Mitglieder der Gruppe Pornovideos, die sie auf ihrer Internetseite hochladen. Mit den Einnahmen möchten sie den Regenwald retten. „Das ganze ist so, als wenn UNICEF Youporn betreiben würde,“ fasst der Moderator die Situation zusammen. Doch die Erfolge sind beachtlich. Über das Spendenmodell haben sie bereits 300.000 Euro eingenommen. Doch das ist nicht die einzige Aktion, die die Kommune durchführt. Zusammen mit Olli Schulz verteilen sie in einer Protestaktion veganes Essen vor einer bekannten Fastfood Kette. Anders als seine Mit-Demonstranten ist Schulz dabei allerdings nicht nackt. Am nächsten Tag begibt Olli sich als Pornoscout auf die Suche nach einer Darstellerin für seine Porno-Idee und wird auch fast fündig. Am Ende gibt es nur ein Dreier-Fußfoto. Am Ende scheitert die Integration des Moderators immer wieder an der fehlenden Bereitschaft zur Nacktheit.

Olli Schulz als Host-Boy

Die Holzkiste mit Olli Schulz landet in Tokio, wo Olli auf Chun vom Host-Club trifft, einem Escortclub für Damen. Von Chun lässt sich Schulz zum Begleiter ausbilden. Vorerst geht es aber ins Kuschelcafé, ein Etablissement für körperliche Zuwendung, an dem man sich streicheln lassen oder einander in die Augen gucken kann. Von der Japanerin im Anzug aus Teddystoff lässt er sich umarmen, streicheln und erklären, was das Café mit zwischenmenschlichen Gefühlen und eben nicht mit Sex zu tun hat. Nach einem Abstecher in die Spielhalle checkt er ins Kapselhotel ein, in dem man in Schlafkapseln übernachtet. Am nächsten Tag macht Schulz einen Ausflug ins Katzencafé. Viele Vermieter in Tokio erlauben keine Haustiere und deshalb wurden in den Cafés öffentliche Räume geschaffen, in denen bis zu 70-80 Katzen frei herumlaufen. Als er hört, dass man sich auch Familien mieten kann, ist dies sein nächster Streich. Seine japanischen „Eltern“ scheinen allerdings nicht viel von seinen Ausführungen auf Deutsch verstehen zu können. Danach beginnt endlich seine Ausbildung zum Escortboy, oder wie er selbst sagt zum „Edel-Nutterich“. Los geht es mit einem neuen Haarschnitt und neuen Klamotten, dann geht es in den Club „Hans Axel von Fersen„. Dort lernt Schulz die japanischen Benimmregeln des Escort-Knigge. Die darf er anschließend an einer Gruppe japanischer Businessfrauen austesten. Die Folge gibt viele Einblicke in die japanische Kultur und oft geht es um Einsamkeit und soziale Isolation. Der Job als Host-Boy hat Schulz sehr gut gefallen.

Olli Schulz beim Oligarchen

Im tiefsten Winter landet die Kiste von Oli Schulz vor dem Kreml in Moskau. Begrüßt wird er von Emin Ağalarov, dem Sohn eines Oligarchen. Der weitgereiste Aserbaidschane ist auch Musiker, arbeitet aber vor allem seit 13 Jahren im Familienunternehmen seines Vaters, in dem 35.000 Leute arbeiten. Mit Marmor und Gold beeindruckt der Prunkbau, in dem der Gastgeber wohnt Schulz sofort. Der Proberaum der neunköpfigen Band über dem Schlafzimmer bringt ihn jedoch zum schwärmen. Riesengroß und mit Blick über ganz Moskau. Auch sein Manager ist anwesend, der ehemalige Musikverleger von Michael Jackson. In der Crocuscity am Stadtrand von Moskau bauen sich Emin und sein Vater ihr Businessimperium auf. Der Sohn, der Business, Finance und Management studiert hat, macht den Moderator mit seinem Vater bekannt, einem der vierzig reichsten Männer Rußlands. In ihrer City planen sie gerade eine Shoppingmall mit integriertem Zirkus. Ein Megaprojekt und eine Großbaustelle, deren schiere Größe einen schwindelig werden lässt. Von der Baustelle geht es zur Pressekonferenz zur neuen Platte des Musikers. Dort trift Schulz auf die ehemalige Miss Germany Anne Julia Hagen, die ihn sofort wieder erkennt. Gemeinsam haben sie schon einmal in einem Musikvideo mitgespielt. Das Model übernachtet im gleichen Hotel und kennt Emin von der Miss Universe Wahl, die dieser zusammen mit Donald Trump ausgerichtet hat. Am nächsten Morgen treffen sie sich im Spa. 25 Kilometer vor Moskau besitzt Emin ein 350 Hektar großes Gelände, auf dem 200 Wohnhäuser entstehen. Zum Abschluss singt Olli dem Oligarchensohn noch ein Ständchen auf seiner Geburtstagsfeier. Diese Folge stellt die Frage, ob Geld wirklich glücklich macht. Was nützt es, das größte Haus zu haben, wenn dies leer steht.

Olli Schulz im Knast

Aus der Kiste heraus geht es für Olli Schulz dieses mal direkt hinter Gittern. In der JVA Hannover lernt er das Leben hinter schwedischen Gardinen kennen und verbringt seine Zeit als Knacki zusammen mit echten Verbrechern. Zunächst muss Schulz alle Wertgegenstände abgeben und sich entkleiden, um anschließend einen roten Jogginganzug anzuziehen, der Neuanlinge kennzeichnet. Aus Sicherheitsgründen wird der Moderator in einem stillgelegten Trakt inhaftiert. Als bedrückend empfindet Schulz schon schnell die Ruhe und Reizarmut in seiner Haftzelle. Bei einem Rundgang lernt Olli Mithäftling Thorsten kennen und bekommt von ihm das Gefängnisleben erklärt. Zum Arbeiten muss man einen Antrag stellen. Für Besuch muss man einen Antrag stellen. Für einen Fernseher muss man einen Antrag stellen. Der muss allerdings bezahlt werden. Kontakte kann man vor allem beim Hofgang knüpfen. Thorsten, der einen sehr friedlichen und aufgeschlossenen Eindruck macht, sitzt wegen mehreren Gewaltdelikten unter Alkoholeinfluss. In der „Freistunde“ ist Schulz eingezäunt mit 30 Häftlingen im Hof. Die Insassen gehen spazieren oder treiben Sport. Dabei lernt Schultz Samir kennen, der wegen Totschlags 10 Jahre einsitzt. Am nächsten Tag darf Olli zur Arbeit und muss zusammen mit Vorarbeiter Christian Bügelbrettbezüge verkaufsfertig einpacken. Eine koordinatorische Herausforderung für den Moderator. Das macht er später aber auf dem Fußballplatz wett, auch wenn seine Torwartkünste das Spiel nicht zugunsten seiner Mannschaft drehen können. Zum Abschluss seines Aufenthalts erhält Olli Schulz die Möglichkeit, sich mit dem Gefängnisleiter zu unterhalten. Der ermöglicht es ihm, zum Abschied auch noch ein Konzert zu geben. Lieder, die auch den Insassen deutlich nahe gehen. Der Sänger ist froh, wieder aus der Anstalt herauszukommen. Nichts auf der Welt sei es wert, seine Zeit im Gefängnis fristen zu müssen.

Olli Schulz bei Haftbefehl

Die Holzkiste liefert Olli Schulz in einem Hochhaus mit Blick auf das Frankfurter Bankenviertel ab. In dieser Folge geht es zum Hip Hop Label Asslackz nach Offenbach und zum Gangster-Rapper Haftbefehl. Abgeholt wird er von dessen Bruder Capo. Schulz interessiert sich dafür, wo die Inspiration für die Texte herkommt, in denen es oft um das Leben auf der Straße und Kriminalität geht. Außerdem darf der Sänger sich in einem Freestyle-Rap versuchen. Die beiden Rap-Brüder erzählen aus ihrer Vergangenheit und zeigen Olli den Kiez, in dem sie aufgewachsen sind. Das Gangsterleben, über das man rappt, muss man aber gar nicht führen, lautet eine der überraschenden Erkenntnisse. Eine kriminelle Vergangenheit bescheinigt der Moderator dem Rapper trotzdem. Haftbefehl und Capo besorgen dem Moderator zunächst eine Sonnenbrille und schleppen ihn anschließend zum Friseur. Schulz bekommt den kürzesten Haarschnitt seines Lebens verpasst. Nach dem Friseurtermin zieht Olli Schulz mit dem Rapper Brate weiter. Mit ihm sucht er einen Nachwuchsrapper auf und trifft sich zum jugoslawischen Cevapcici-Frühstück. Danach geht es weiter ins Boxstudio. Außerdem wird in der Folge sehr viel gerappt. Ollis Fazit ist, dass Gangsterrapper gar nicht so gangster sind und eigentlich ganz gute Typen.

Olli Schulz beim Aprés-Ski

Die Kiste von Olli Schulz wird zu Beginn der Episode mitten im Winterskigebiet in den Alpen geliefert. Zusammen mit Antonia aus Tirol und ihrem Mann und Manager Peter geht es auf Aprés-Ski-Tour in Schladming. Los geht es in der Tenne, der größten Skihütte Europas. Die Karriere als Hüttengaudi-Sänger beginnt für Olli mit dem Soundcheck. So ganz ohne Band aufzutreten ist ungewohnt für ihn, aber abends beim Duett geht es schon deutlich besser. Wirklich Spaß an der Musik hat der Entertainer aber nicht. Er sucht stattdessen das Gespräch mit Fans und eine nahegelegene Kneipe auf, um anschließend zum 23 Uhr Auftritt zurückzukehren. Geradezu kraftlos verlässt er anschließend die Hütte. Es ist nicht seine Musik, aber man merkt ihm die Bewunderung für die professionellen Auftritte von Antonia an. Um 6 Uhr am nächsten Morgen geht es weiter ins nächste Skigebiet, auf die Megaalm. Dort bietet Schulz sich als Vorband von Antonia an, kann mit seiner Musik aber nicht so richtig punkten. Mit dem Helikopter geht es weiter zum nächsten Act. In einem Moment der Ruhe geht es um die Erkrankung von Antonias Mann und ihren Burnout, dann springt die Gaudimaschine schon wieder an. Antonia und Olli performen Ollis Song „Du bist verhaftet wegen sexy“. Für Olli ist die Hüttengaudi insgesamt zu viel Party und Gute Laune. Den Musiker fehlen Stille und Tiefgang.

Olli Schulz bei Clowns ohne Grenzen

Mit einer ganze besonderen Sendung endete das Engagement von Olli Schulz. Die Kiste landet in der siebten Folge auf dem Dach der Welt in Nepal. Von den Tempelanlagen führte ihn ein Clown ins Zentrum der Hauptstadt Kathmandu. Es ist Alex von Clowns ohne Grenzen. Die Vereinigung reist in Krisengebiete und zu Bevölkerungsschichten in Not, um diese aufzuheitern und vom Leid abzulenken. Zusammen mit der Clownsgruppe geht es ins Kinderheim  für Straßenkinder. Dort sind die Zustände ausgesprochen gut und der Entertainer ist sehr begeistert davon, in welch guten Bedingungen die Kinder im Heim aufwachsen können. Während die Kinder begeistert von der Clownsshow sind, zeigt Schulz sich im ersten Moment noch skeptisch. Mit Clowns kann er ohnehin nicht so viel anfangen und von der Gruppe wird er auch nicht direkt integriert. Tatsächlich wehren sich die Gruppenmitglieder sogar dagegen, Schulz bei sich mitmachen zu lassen. Das Team sei eingespielt und es solle verhindert werden, dass der Eindruck entsteht, jeder könne Clown sein. Olli dürfe bestenfalls vorher oder nachher auftreten. Erst, als der immer wieder nachfragt, erlauben ihm die Clowns, teilzunehmen. Die Clowns-Nase muss er sich allerdings erst noch verdienen. Dafür kann Olli am Ende wieder einen Song singen. Die Folge wurde für den Grimmepreis 2016 in der Kategorie „Unterhaltung“ nominiert.


In the Box – Komplette Serie

Anders als bei „Schulz in the Box“ treten bei „In the Box“ verschiedene Prominente an. Das repetitive Moment der Selbstfindung verliert dadurch ein bisschen an Glaubwürdigkeit. Auch sind die Locations weniger vielseitig und die Herausforderungen nicht mehr so abwechslungsreich. Die Prominenten werden in Situationen gebracht, in denen sie sich überwinden müssen (Fische töten, einen Toten anfassen, eine Waffe abfeuern). Die großen moralischen Learnings und Erkenntnisse kommen dabei nicht mehr so gut rüber und anders als bei Oli Schulz ist im Verlauf der Folgen keine Weiterentwicklung der Charaktere zu erkennen.

Smudo in the Box als Hochseefischer

Die Box von Musiker Smudo von den Fantastischen Vier steht mitten auf dem Fischkutter „J von Cöln“ zwischen Dänemark und Norwegen. Nach dem Anlagen des Ölzeugs bekommt Smudo zunächst eine Sicherheitseinweisung. In der Nacht, als die Fischgründe erreicht sind, ist er beeindruckt von Dunkelheit und Wellengang. Die Netze werden ausgebracht, eingeholt und anschließend muss der Musiker dabei helfen, die zappelnden Fische aufzuschneiden und auszunehmen und zu kühlen. Ein bisschen Seekrankheit ist dann auch noch dabei. Am Ende ist Smudo ganz froh, wieder an Land zu dürfen.

Sido in the Box als Bestatter

Die Kiste mit Sido findet sich auf einem Friedhof wieder. Dort tritt er neben dem Friedhofsangestellten auch einen Bestatter, Seine Aufgabe in den nächsten Tagen wird es sein, einen Verstorbenen abzuholen und durch den ganzen Prozess bis zur Beisetzung zu betreuen. Schick gemacht im schwarzen Anzug „wie bei Pulp Fiction“ holsen Sido und sein Begleiter den Toten aus dem Leichenraum ab. Der einst so harte Rapper kann kaum hinsehen, als es darum geht, die Leiche in den Sarg zu heben. Anschließend geht es ins modernste Krematorium Deutschlands. Die wahre Herausforderung für Sido wartet aber im Waschen und Ankleiden des Toten sowie das verschließen von dessen Körperöffnungen. Die letzte große Aufgabe ist das Halten einer selbst geschriebenen Grabrede in Gedichtform. Zu seiner eigenen Beerdigung bleiben Sido aktuell noch offene Fragen, aber die ist glücklicherweise auch noch weit entfernt.

Palina in the Box als Soldatin

Palinas Kiste landet mitten in einer Truppenübung der Bundeswehr und wird direkt rekrutiert. Nach dem Einkleiden geht es auf die Stube, wo Soldatin „Jäger Rojinski“ ihre Stubenkameradinnen kennenlernt, stramm stehen und marschieren lernt. Anschließend geht es in den Schießsimulator. Obwohl Palina sich wünscht, niemals eine Waffe in die Hand nehmen zu müssen, schießt sie 49 von 50 möglichen Ringen. Beim 15 Kilometer Marsch müssen verschiedene Hindernisse überwunden und ein Fluss durchschwommen werden. Nach vielen Ausbildungsschritten und der wiederkehrenden Frage, ob Frauen beim Bund gleich behandelt werden, geht es zum Schluss noch einmal ins Gefecht.

Michi Beck in the Box als Mönch

Der Musiker Michi Beck findet sich mit seiner Holzkiste in einem Benediktiner-Kloster wieder und muss sich mit dem dortigen Leben der Mönche auseinandersetzen. Nach dem Novizen-Gesangsunterricht aus dem Buch der Psalmen und dem Melken der Kühe gibt es Essen im Speisesaal. Die Mahlzeit wird nach der Tischlesung schweigend eingenommen. Ähnlich ungewöhnlich ist das anschließende Fußballschauen. Auch hierbei schweigen die Mönche. Michi Beck lernt die Eier-Stempelmaschine und den Hofladen kennen. Auch das Thema Sexualität wird angesprochen. Am Ende singen Beck und die Brüder gemeinsam gregorianische Gesänge.