Der Medien-Skandal ums McSchmidt-Studio

Vom 8. Juni bis zum 12. Juli 1998 lief in 35 Folgen eine Spezialausgabe der Harald Schmidt Show. In fünfminütigen Mini-Episoden kommentierte Harald Schmidt auf satirische Weise abends um 20:10 auf Sat.1 die Ereignisse der Fußball WM 1998 in Frankreich. Das Programm war eine Dauerwerbesendung für den Werbepartner McDonalds Produziert wurde der Mini-Ableger von Schmidts Produktionsfirma Bonito, die auch hinter der Harald Schmidt Show stand. „Wir machen Werbung mit ein bisschen Fussball drin,“ sagte Schmidt damals über das Konzept.

Die musikalische Begleitung Schmidts übernahm der aus Frankreich stammende Drummer Antoine Fillon aus der Band von Helmut Zerlett. Neben Gags und WM-Kommentar vom Schmidtschen Schreibtisch gab es in jeder Sendung auch eine Verlosung von Sachpreisen. Gesucht wurde von McDonalds „Der beste Spruch des Tages zur WM98“.

Große Aufmerksamkeit erhielt das fiktive WM-Tagebuch von Lothar Matthäus, welches Schmidt in der Sendung vorstellte. Darin wurde der damalige Kapitän der Fußballnationalmannschaft Jürgen Klinsmann als „Warmduscher“ und „Schwabenschwuchtel“ bezeichnet. Für diesen Grund genug, juristisch gegen die Sendung vorzugehen. Aufreger und Aufmerksamkeit waren für alle Beteiligten garantiert.

Deutschland schied am 4. Juli 1998 ab der 40. Spielminute in Unterzahl mit einem Ergebnis von 0:3 im Viertelfinale gegen Kroatien aus und Klinsmann beendete seine Karriere. Schmidt kehrte nach Ablauf des Programms nie wieder ins McSchmidt-Studio zurück, begleitete die kommenden Fußball-Weltmeisterschaften jedoch im Rahmen der „Harald Schmidt Show“ wie beispielsweise mit dem „Projekt 04/06“ nach dem WM-Aus 2002.